Warum Wiedergeburt? – Interview mit Thomas Schmelzer

Während eines Drehs mit Ursula Demarmels

Doris Iding führte dieses Interview für Yoga Aktuell

Thomas Schmelzer, der Begründer von mystica.tv, ist bekannt für seine Vorliebe für das Übersinnliche („DIE ÜBERSINNLICHEN“). In YOGA AKTUELL 106 sprachen wir mit ihm darüber. Sein neuer Film Wiedergeburt wird demnächst auf dem Cosmic Film Filmfestival gezeigt. Worum es darin geht, hat er uns im Interview erzählt.

 

Auf dem Cosmic Cine Filmfestival in München hatte Dein Film seine Weltpremiere. Es geht um das Thema „Wiedergeburt“. Wie bist du darauf gekommen, zu dem Thema einen Film zu machen?

Thomas Schmelzer: Als ich mich erstmals mit diesen Themen beschäftigte, hatte ich schnell das Gefühl, dass die Sichtweise der Wiedergeburt viele essenzielle Fragen unseres Menschseins am besten beantwortet. Das Thema fasziniert mich schon seit 25 Jahren. Damals hatte ich angefangen, ordnerweise Artikel zu sammeln für ein mögliches Buch oder einen Film. Und da es in dieser ganzen Zeit keinen Film zum Thema gab, dachte ich: Jetzt ist die Zeit reif! Dass wir die Ehre haben, sogar das offizielle Programm des Cosmic Cine Filmfestivals eröffnen zu dürfen, ist eine große Freude.

Worum genau geht es in dem Film?

Wir betrachten das Thema von allen Seiten. Es geht um Kinder, die sich an frühere Leben erinnern und um Spontanerinnerungen Erwachsener an Orte oder Menschen. An berührenden Beispielen wird die spirituelle Rückführung und Reinkarnationstherapie vorgestellt. Natürlich gibt es auch einen kleinen Streifzug durch die Religionen und Kulturen, wobei ich im Film vor allem die westliche Beschäftigung mit dem Thema in den Mittelpunkt stellte. Auch Fragen zu Karma oder Reinkarnationszyklus und die Frage, was die Seele zwischen den Leben erlebt, werden beleuchtet. Am Ende – und das war einer der Hauptgründe, den Film zu machen – wird auch die Frage beleuchtet, was es für Konsequenzen für unser Weltbild hat, wenn Wiedergeburt noch von viel mehr Menschen als wahrscheinlichste Möglichkeit anerkannt würde.

Nach welchen Kriterien hast du die Menschen ausgesucht, die du im Film interviewt hast?

Zunächst wandte ich mich an die bekanntesten und für mich authentischsten Experten zu den Themen, und es war eine große Freude, dass eigentlich alle spontan ihre Mitwirkung zugesagt haben. Und einige Menschen, die selbst Spontanerinnerungen oder Rückführungen erlebt haben, haben mir ihre Geschichte erzählt. Ich wollte keine abgehobenen Esoteriker, sondern Menschen, die glaubwürdig ihre Geschichten erzählen.

Thomas Schmelzer (© Katharina Kraus, www.seelenportraits.com)

Gibt es eine Gemeinsamkeit hinsichtlich eines Lebens nach dem Tod bei den Menschen, die du für diesen Film interviewt hast?

Ganz klar: Es geht weiter, die Seele ist unsterblich. Zugegebenermaßen habe ich keine Skeptiker interviewt, darin hätte ich keinen Sinn gesehen, aber natürlich kommen auch kritische Fragen im Film vor.

Was war für dich persönlich die interessanteste These hinsichtlich der Wiedergeburt?

Ich finde es psychologisch und philosophisch hochinteressant, wie sich die meisten in den grundsätzlichen Punkten einig waren, es aber im Detail unterschiedliche Sichtweisen gibt, die sich auch nicht immer auf einen Nenner bringen lassen. So zum Beispiel über den Weg der Seele, der Menschen an sich: Ist es eine gottgewollte, natürliche Evolution des Bewusstseins, dass wir auch all diese unguten, schrecklichen Dinge erleben müssen, um zu erkennen, was Liebe ist? Oder sind wir durch einen Fall der Engel gezwungen worden, erst allmählich mühsam wieder das Wahre zu erkennen? Ich glaube an die erste These, war aber überrascht, dass viele die zweite vertreten. Oder die Frage: Wer reinkarniert überhaupt? Die Seele, die Monade – oder zum Beispiel nur ein Teilaspekt unserer Seele, der sogar parallel zu einem anderen Teilaspekt zur selben Zeit auf Erden ist?

Hat sich deine Ansicht über Wiedergeburt durch den Film verändert?

Christian Berges (Kamera & Schnitt) und Thomas Schmelzer (© Prof. Gerhard W. Hacker)

Ein wenig sicherlich. Gegen Ende des Films kommen Stimmen zu Wort, die sagen: Entscheidend trotz all dieser möglichen Erinnerungen ist das Leben Hier und Jetzt, in dem sich alles wiederfindet. Die beste Version von uns selbst ist Hier und Jetzt anwesend. Es ist also schon sinnvoll, zu hinterfragen: Brauche ich eine Rückführung wirklich, weil ich vielleicht dadurch von einem nicht heilbaren Trauma loskomme – und das scheint auch immer wieder zu funktionieren – oder bin ich einfach nur neugierig? Sich zu sehr mit all den alten Geschichten zu beschäftigen, ist also vielleicht nicht immer sinnvoll.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

Dieses Interview erschien zunächst auf Yoga aktuell online